Der FC Bayern München hat das Champions-League-Aus gut verkraftet und sich in Heidenheim den Frust von der Seele geschossen. Auf der Ostalb machten die Münchner bereits in Hälfte eins alles klar – und gaben den Vorsprung, anders als in der Vorsaison, diesmal auch nicht mehr her.
Am Samstagabend gesellte sich noch Goretzka (Schlag auf die Wade) zum Münchner Lazarett und reiste deshalb nicht mit auf die Ostalb zum schwächsten Heimteam der Liga. Trotz der langen Verletztenliste nahm Vincent Kompany im Vergleich zum Champions-League-Aus in Mailand (2:2) gleich vier Änderungen vor: Neben Kimmich erhielt Pavlovic den Vorzug vor Joao Palhinha, außerdem rotierten Guerreiro, Coman und Gnabry für Kim, Thomas Müller und Sané in die erste Elf.
Heidenheim nur kurz frech – Bayern eiskalt
Zunächst waren es aber freche Heidenheimer, die gleich zweimal den schnellen Conteh suchten. Zum Abschluss kam der Offensivspieler, der nach dem 0:3 in Frankfurt Siersleben ersetzt hatte, aber nicht. Mit dieser Änderung der Startelf ging auch eine Systemumstellung beim FCH einher, Trainer Frank Schmidt setzte auf eine defensive Viererkette. Diese präsentierte sich allerdings nur kurzzeitig stabil, denn schnell fanden sehr offensiv ausgerichtete Münchner die Lücken im Heideneimer Deckungsverbund. Kane nutzte den Freiraum als Erster und traf aus der Distanz platziert zum 1:0 (13.).
Anders als in den vergangenen Wochen präsentierten sich die Bayern eiskalt vor dem Tor: Laimer erhöhte nach Gnabrys öffnendem Pass auf 2:0 (19.). Heidenheim bekam auch in der Folge keinen Zugriff und hatte Glück, dass Kane eine Gnabry-Flanke aus kürzester Distanz nicht im Tor unterbrachte (22.), zudem rettete Kevin Müller gegen Olise (29.).
Coman aus spitzem Winkel zum 3:0
Auch die Umstellung auf eine defensive Dreierkette nach rund einer halben Stunde brachte keine Besserung, offensiv ging zudem weiter wenig zusammen beim FCH. Lediglich eine Halbchance durch Conteh (33.) und Becks Distanzschuss (34.) verdienten Erwähnung, beide verfehlten aber das Tor. So hatten die Bayern leichtes Spiel, noch vor der Pause auf 3:0 zu erhöhen. Erst war Kevin Müller gegen Guerreiro noch reaktionsschnell zur Stelle, nach dem Abpraller schoss Coman aus spitzem Winkel dennoch ein (36.).
Gleiches Bild in Hälfte zwei
Für den zweiten Durchgang waren bei Heidenheim Niehues und Scienza anstelle von den bereits verwarnten Dorsch und Schöppner dabei – am Spiel änderte es wenig, denn die Bayern traten weiterhin dominant auf. Eine Wiederholung des Spiels vor rund einem Jahr, als der FCB eine 2:0-Pausenführung noch hergegeben hatte, sollte sich nicht ergeben. Im letzten Drittel hatten die Gäste weiterhin zu oft leichtes Spiel, Kimmich schoss deshalb eine Kombination über Pavlovic und Guerreiro überlegt zum 4:0 ab (56.).
Trotz der deutlichen Führung blieben die Münchner auf dem Gaspedal, Kevin Müller stand gegen Kane (59.) und Olise (61.) dem fünften Treffer aber im Weg. Seine Vorderleute zeigten sich dann auch das erste Mal richtig gefährlich im Münchner Strafraum, doch Urbig verhinderte Contehs zweites Saisontor stark (65.).
Es blieb aber nur ein kurzes Aufflackern, denn schnell hatten die Bayern die Kontrolle wieder übernommen und bescherten Keeper Urbig das erste Zu-null-Spiel in der Bundesliga.
0:1 Kane (13′)
0:2 Laimer (19′)
Stadion Voith-Arena Zuschauer 15.000 (ausverkauft)
Für Heidenheim geht die Mission Relegation am kommenden Freitag um 20.30 Uhr in Stuttgart weiter. Die Bayern haben am Samstag (15.30 Uhr) Mainz 05 zu Gast.