Der FC Bayern hat sich auf dem Weg zur 34. Deutschen Meisterschaft keine Blöße gegeben. Gegen zunächst kompakte Mainzer nutzten die Münchner eine kurzzeitige Überzahl entscheidend aus und spielten trotz einer kleinen Schwächephase erneut zu null.
In der Hinrunde hatten die Mainzer für die erste Liga-Niederlage von Vincent Kompany als Bayern-Trainer gesorgt – und auch beim erneuten Aufeinandertreffen präsentierten sich die Rheinhessen frech. Die erste gute Chance gehörte nämlich dem FSV, Burkardt schoss aber über das Tor (6.).
Guerreiro fehlt verletzt
Ansonsten waren die Mainzer gegen spielbestimmende Münchner meist in der Defensive gefordert. Diese organisierte nach dem 2:2 gegen VfL Wolfsburg Hanche-Olsen anstelle von Jenz (Hüftprobleme). Dafür waren Mwene (nach Oberschenkelzerrung) und Nebel (nach Gelbsperre) wieder dabei, Weiper und Veratschnig blieben auf der Bank.
Die Bayern, bei denen nach dem 4:0 beim 1. FC Heidenheim Kim und Sané für Guerreiro (kleiner Muskelfaserriss im Adduktor) und Coman spielten, fanden in der Anfangsphase zunächst nur selten den Weg durch die kompakte Gäste-Verteidigung. So blieben Sanés Distanzschuss, den Zentner entschärfte (11.), und Stanisics Volley, der knapp neben das Tor flog (13.), die einzig nennenswerten Möglichkeiten.
Bayern nutzen Überzahl aus
Erst als die Mainzer aufgrund einer Verletzung Cacis (umgeknickt) kurzzeitig in Unterzahl waren, fanden die Bayern die entscheidende Lücke: Sané erzielte nach einer Kombination über Olise, Gnabry und Laimer sein 50. Bundesliga-Tor (27.).
Offensiv wurden die Nullfünfer nach dem Rückstand bis zur Pause nicht mehr ernsthaft vorstellig, anders die Bayern, die nach Pavlovics Ballgewinn durch Olise auf 2:0 erhöhten (40.). Gnabry hätte sogar noch das dritte Münchner Tor nachlegen können, doch Zentner war nicht erneut zu bezwingen (45.).
Urbig wird getestet
Zur zweiten Hälfte ersetzte bei den Münchnern Boey Kim, das Spiel startete zunächst ähnlich: mit dominanten Bayern. Nach rund zehn Minuten wurden dann aber die Gäste stärker. Veratschnig hatte sie mit einem Schuss neben das Tor angemeldet (53.), ehe Urbig gegen Amiri ein erstes Mal ernsthaft eingreifen musste (56.).
Die Bayern ließen in dieser Phase einiges zu und hatten Glück, dass Urbig bei einem von Stanisic abgefälschten da-Costa-Knaller reaktionsschnell war und Dier den Abpraller gerade noch zur Ecke klärte (58.).
Dier macht alles klar – VAR meldet sich
Nach rund einer Stunde fanden die Münchner aber zurück zur Souveränität und auch zu Chancen. Der auffällige Sané zirkelte knapp neben das Tor (59.) und scheiterte kurz darauf per Lupfer am Pfosten (62.).
Nur wenige Minuten später war Sané erneut durch und sorgte so für eine kuriose Szene: Da Costa hatte ihn als potenziell letzter Mann zu Fall gebracht, zunächst aber nur Gelb gesehen (68.). Der VAR schaltete sich ein, doch letztlich gab es Freistoß für Mainz, da Sané im Abseits stand – und keine persönliche Strafe für da Costa.
Müller macht die 500 voll
Den Rest der Partie kontrollierte der FCB, Sané traf aus der Distanz erneut nur Aluminium (80.). Kurz darauf – nachdem Müller zu seinem 500. Bundesliga-Spiel eingewechselt worden war – stellte Dier nach einer Olise-Ecke per Kopf den 3:0-Endstand her (84.).
Ihre Hausaufgaben für einen möglichen vorzeitigen Meistertitel hatten die Bayern also gemacht, weil sich aber auch Verfolger Leverkusen gegen Augsburg keine Blöße gab, bleibt der Münchner Vorsprung konstant bei acht Punkten. Die Entscheidung wurde also auf kommenden Spieltag vertagt. Dann spielen die Münchner in Leipzig – müssen dort aber auf Kane verzichten, der seine fünfte Gelbe Karte sah.
1:0 L. Sané (27′)
2:0 Olise (40′)
Stadion Allianz-Arena Zuschauer 75.000 (ausverkauft)
Die Mainzer warten nun seit sechs Spielen auf einen Sieg, haben aber weiterhin Chancen aufs internationale Geschäft. Am nächsten Spieltag erwarten die Nullfünfer am Sonntag (19.30 Uhr) Eintracht Frankfurt.